Veranstaltungen zur Erinnerung an Cyriacus Schnauß
Letztes Jahr war es 450 Jahre her, dass der Apotheker, Schriftsteller und Buchdrucker Cyriacus Schnauß in Coburg verstarb. Geboren im Jahr 1512 in Rodach, machte er eine Apothekenlehre in Coburg und Bamberg. Er arbeitete in Apotheken in Berlin, Stettin und Stargard, bevor er 1538 nach Coburg zurückkehrte. 1550 eröffnete er die Apotheke „Zum güldenen Strauß“ in der Steingasse mit offizieller Genehmigung.
Etwa 1544 begann Schnauß den Betrieb einer Druckerei, die auch mindestens ein Jahrzehnt lang gut ausgelastet war. Über 30 verschiedene Drucke aus dieser Offizin sind bekannt. Einen Teil davon verfasste er selbst, überwiegend theologisch-politische Streitschriften auf der Linie der streng lutherischen Ernestiner. Das Werk mit den meisten Drucken und Nachdrucken stellt der „Pasquillus“ (dt.: Flugschrift, Spottschrift) dar, der den Untertitel „Neue Zeitung vom Teufel“ trägt („Zeitung“ bedeutet hier „Nachricht“).
Der druckende Apotheker schrieb aber auch Lieder in der Tradition der Meistersinger, die als volkstümliche Flugschriften verbreitet wurden. Unter den Werken fremder Verfasser finden sich zwei Traktate gegen die Pest von Johann Rympffer und Christoph Stathmion, dem Stadtarzt in Coburg.
Von Cyriacus Schnauß‘ Leben ist, abgesehen vom Betrieb der Apotheke und der Druckerei, nicht viel bekannt. Er war mindestens zweimal verheiratet, aus der zweiten Ehe ging eine Tochter namens Margaretha hervor. Am 13. Januar 1571 wurde er in Coburg begraben.
Derzeit zeigt die Landesbibliothek Coburg im Vorraum eine kleine Ausstellung mit Werken von Cyriacus Schnauss, die noch bis Ende August zu sehen sein wird.
Für den 4. Juli, 18.30 Uhr, lädt die Bibliothek zu einem Vortrag von Pfarrer Rainer Axmann unter dem Titel „Cyriacus Schnauß – Apotheker und Schriftsteller für die Reformation“ ein. Der Eintritt ist kostenlos.