Transkription von Ms 527

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Sonneborn d. 14ten Januar 94

Johanns Reisen? - Als ich den Tittel las, dachte ich: vermuthlich wird das dein Johann seyn der dich bis nach Caverac begleitete - so gut wie du sein heimliches Journal hielt - über jeden unrechten Schritt den er dir thun sah seine Mißbilligungen niederschrieb - und sie jetzt zum Besten der Welt hat drucken lassen. Ich nahm also das Buch mit einer gewißen Angst in die Hand und war heilfroh als ich einen ganz fremden Johann fand der einen viel beßren Herrn begleitete, von dem er nichts als lauter Gutes zu erzählen weiß. Ein Vorzug mehr von ihm ist, daß er auch schön-intereßant und so erzählt, daß man sich nach der Fortsetzung seines Tagebuchs sehnet - für deßen Geschenk ich Ihnen übrigens auf das freundlichste danke.

Ich will wünschen daß dieses auch der Fall bey dem meinigen seyn mag und es einstweilen auch glauben. Weiße schreibt mir daß

 

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der dritte Theil davon, nächstens ganz abgedruckt seyn würde und hat es mir schon vor 14 Tagen geschrieben - Ich habe also das Manuscript des 4ten Theils nicht länger aufhalten wollen und es heute an ihn abgeschickt, um es Ihnen zuzustellen wenn Sie es nöthig haben. Seine Rückkehr zu mir hat ihm, glaube ich nichts geschadet - Sie werden es - erschrecken Sie nicht - um 42 Seiten verstärkt wieder erhalten, so daß der Drucker vielleicht Noth haben wird diesem Theil nicht mehr Stärke als den vorigen zu geben - aber ich dachte nicht an die Preße wie ich schrieb. Ich will wünschen dass das ganze Werk so correct erscheint als die drey ersten Bogen die Sie mir geschickt haben - Ich bitte nun um die folgenden. Wie steht es mit den Kupfern? Was für Sujets haben Sie gewählt? Es kommt mir nicht ganz wahrscheinlich vor daß auch der 5te Theil zu Ostern fertig werden könne, wie ich doch des Abschnitts wegen, wohl wünschte. Schreiben Sie mir aufrichtig ob es möglich sey? und wie bald Sie in diesem Fall das M[anu]skript haben müßten. Ich will alsdann

 

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auf meiner Seite so fleißig seyn als ich kann um meinen eigenen Wunsch zu befördern Das Ganze ist zwar schon fertig - aber das Abschreiben! Wenn nur das Abschreiben nicht wäre! Das ich hier leider niemanden anvertrauen darf [?] als mir selbst. Ich werde mir manche Winterlustbarkeit darüber versagen müssen. Leben Sie wohl Thümmel

 

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Gotha d. 14: Jan. 1794
Thümel
empf. d.
beantwt. d. 27: Jan.

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