Transkription zu Ms 280 / 21:4

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Dein Kleid bewahre fein von allen Flecken rein;
Doch sei's befleckt, so laß es standesmäßig sein.

Zum Diwan der Wesir eingehend sieht mit Schrecken
An seinem Atlaskleid gelb einen Safranflecken.

Da zieht er aus dem Gurt sein Schreibzeug und im Nu
Deckt er den gelben Fleck mit einem schwarzen zu.

Der Diener ruft erstaunt: Was schändest du dein Kleid?
Doch er spricht frohgelaunt: Es ist nur ein Geschmeid.

Am Kleid des Schreibers ist die Tinte zu verzeihn,
Doch nicht die Farbe, die man halten kann für Wein.

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