Profil

Als einzige Bibliothek in Bayern trägt die Landesbibliothek Coburg diesen Namen. Er wurde vertraglich zugesichert und bringt die Herkunft aus dem bis 1920 selbständigen Coburger Staat zum Ausdruck. Die Wurzeln der einstigen ernestinischen Gründung reichen zurück bis ins 16. Jahrhundert. 1919 entstand aus der Herzoglichen Hof- und Staatsbibliothek die heutige Landesbibliothek. Bis 1972 gehörte sie zur Coburger Landesstiftung. 1973 ging sie "unter Wahrung der historisch-traditionellen Bindung an Coburg" in die Verwaltung des Freistaats Bayern über und zählt seitdem zu den Regionalen Staatlichen Bibliotheken. Seit 1999 sind diese der Bayerischen Staatsbibliothek nachgeordnet.

Als Nutznießer von Schloss Ehrenburg stehen der Landesbibliothek Coburg prachtvolle Räume für den Publikumsbetrieb zur Verfügung. Dazu zählen neben Foyer, Ausleihe (Pompejanischer Saal), Katalograum und den beiden Lesesälen (darunter das einstige herzogliche Musikzimmer) auch der Andromeda-Saal (einstiger Audienzraum) und der für große Ausstellungen genutzte Silbersaal (einstiger Bankettraum). Hinter verschlossenen Türen nehmen rund 500.000 Bücher große Teile des Schlosses ein.

Eine Landesbibliothek in Bayern

Die Landesbibliothek Coburg ist seit über 40 Jahren eine Regionale Staatliche (wissenschaftliche) Bibliothek in Bayern, seit 20 Jahren der Bayerischen Staatsbibliothek in München als Behörde der Mittelstufe unmittelbar nachgeordnet. Die Bibliothek freut sich auf ihr 50-jähriges bayerisches Jubiläum im Jahr 2023. Ihre Anfänge liegen in der Erbauungszeit von Schloss Ehrenburg zwischen 1543 und 1547. Das heutige Profil der Bibliothek entspricht dem der Regionalen Staatlichen Bibliotheken in Bayern, wobei das Pflichtexemplarrecht für Oberfranken bei der Staatsbibliothek Bamberg liegt. Von der Säkularisation und Mediatisierung zwischen 1803 und 1816 blieb die Landesbibliothek Coburg unberührt. Als Hof- und Staatsbibliothek des souveränen Fürstentums Sachsen-Coburg-Saalfeld bzw. (ab 1826) Sachsen-Coburg und Gotha befand sie sich vor 1920 in einem anderen deutschen Staat. Der Name Landesbibliothek trägt dieser historischen Besonderheit Rechnung.

Brückenfunktion nach Mitteldeutschland

Die Bibliothek vereinigt heute über 30 historische Sammlungen des 16. bis 19. Jahrhunderts, die mit wenigen Ausnahmen auf verschiedene Mitglieder des wettinisch-ernestinischen Hauses Sachsen bzw. (ab 1735) Sachsen-Coburg-Saalfeld/-Gotha zurückgehen. Kernaufgabe ist die dauerhafte Sicht- und Nutzbarmachung dieser Bestände mit den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters – gleichermaßen für die wissenschaftliche Nutzung auf internationaler Ebene wie für die regionale Forschung in Bayern, insbesondere Franken, Thüringen und Sachsen. Wegen ihrer Geschichte kommt der Landesbibliothek Coburg eine Brückenfunktion nach Mitteldeutschland zu. Für die vielfältige bayerische Kulturlandschaft stellen die Coburger Sammlungen eine unverwechselbare Bereicherung dar.

Teil des Coburger Kulturerebes

Bezogen auf Coburg hat die Landesbibliothek Teil am auf mehrere Institutionen in unterschiedlicher Trägerschaft verteilten kulturellen Erbe des einstigen Fürstenstaates. Um dieses Kulturgut an die Region zu binden, wurde 1919 - im Vorfeld des staatlichen Zusammenschlusses mit Bayern 1920 - die Coburger Landesstiftung gegründet, zu der die Landesbibliothek bis 1972 gehörte.

Aktuelle Wissens- und Informationsquellen

Für die Gegenwart stellt die Bibliothek aktuelle Wissens- und Informationsquellen in gedruckter und elektronischer Form für Wissenschaft und Forschung, persönliche Aus- und Fortbildung sowie berufliche Arbeit zur Verfügung. Am Ort nicht vorhandene Bücher können für diese Zwecke über die Fernleihe bestellt werden. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen sowie mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg.

Für wen?

Die Landesbibliothek steht allen Menschen offen, die an ihren Angeboten Interesse haben. Zugang und Benutzung sind kostenlos. Hauptsächlich kommen die Besucher aus Coburg und der näheren Umgebung sowie dem nördlichen Oberfranken. Gäste aus angrenzenden Gebieten in Unterfranken und Südthüringen sind willkommen. Anfragen aus der ganzen Welt zeugen von der Relevanz der historischen Sammlungen für die überregionale wissenschaftliche Forschung.

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