Musikalien
Schlossmusikalien
Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha (1818-1893) war der Musik und dem Theater ausgesprochen zugetan. Er komponierte selbst und war ausgezeichnet mit dem Musikleben seiner Zeit vernetzt. Seine private Notensammlung ist unter der Bezeichnung "Schloßmusikalien" (Signaturen "Mus") in der Landesbibliothek Coburg überliefert. Enthalten sind rund 4.000 Handschriften und Drucke (Klavierauszüge, Kammermusik, Lieder, Hymnen etc.). Oft handelt es sich um Widmungsexemplare in aufwändig gestalteten, repräsentativen Einbänden. Viele dieser Kompositionen sind nur in Cobrg vorhanden. Die Noten sind vollständig katalogisiert und wegen der regen Nachfrage auch teilweise digitalisiert.
Theater-Bibliothek
Die kompletten Spielmaterialien des Herzoglich Sachsen-Coburg und Gotha'schen Hoftheaters von dessen Gründung 1826 bis zum Ende des Doppel-Fürstentums 1918 befinden sich in der Landesbibliothek Coburg. Auch die Theaterzettel sind vollständig überliefert und stellen eine gern genutzte Quelle für den historischen Spielbetrieb dar. Das stehende Ensemble bespielte im Wechsel die beiden Theater in Coburg und in Gotha. Aus der Coburger Spielstätte ging das Landestheater Coburg hervor, bis heute eine Vier-Sparten-Bühne und wegen des hohen staatlichen Zuschusses - neben den drei Münchnern - fast ein viertes bayerisches Staatstheater.
Die Theaterbibliothek besteht aus der Abteilung Sprech- und der Abteilung Musiktheater. Neben Aufführungsmaterialien zu Opern und Operetten, darunter die fünf Opern Herzog Ernsts II. von Sachsen-Coburg und Gotha (1818-1893) und die wegen des kleineren Orchestergrabens reduzierten Coburger Fassungen von Opern Richard Wagners und Richard Strauß', enthält der Bestand auch weiteres Notenmaterial wie Sinfonien und Lieder. Unikal sind die von den Coburger Hofkapellmeistern komponierten Zwischenakt-Musiken, Einlagen für die Zeit des Bühnenumbaus (TB Einl). Der "TB"-Bestand führt im Katalog zu fast 14.000 Treffern. Er ist in einem unter konservatorischen Gesichtspunkten bedenklichen Zustand. Dank eines Modellprojektes der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) konnten vor einigen Jahren erste Sicherungsmaßnahmen erfolgen.
Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts