Vom 6. September bis 01. Dezember zeigt die Landesbibliothek Coburg in ihrem Vorsaal die Ausstellung „Die Dunkelgräfin von Eishausen“. Sie erinnert damit an die geheimnisvolle, stets verschleierte Dame, die seit 1810 mit einem Begleiter im Schloss von Eishausen residierte. Schon kurz nach ihrem Tod begannen die Spekulationen: War sie die Gefangene des „Dunkelgrafen“ – oder seine Gebieterin? Eine versteckte Mätresse – oder gar die Tochter des französischen Königs Ludwig XVI.?
Viele Schriftsteller beschäftigten sich seitdem mit dieser Frage. Bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein wurde eifrig geforscht und vermutet, doch durch die Teilung Deutschlands brach die Tradition erst einmal ab. 1991 erschien dann „Das Rätsel der Madame Royale“ von Friedrich Ernst von Sachsen-Altenburg. Seitdem intensivierte sich die Beschäftigung mit dem Geheimnis der Dunkelgräfin wieder.
„In den alten Beständen der Herzoglichen Privat- wie auch der Hof- und Staatsbibliothek sind zahlreiche Werke über Frankreich, die Französische Revolution und zur Adelsgeschichte vorhanden, so dass wir keine Probleme hatten, allein aus den eigenen historischen Beständen eine Ausstellung aufzubauen“, so Silvia Pfister, Direktorin der Landesbibliothek.
Die Bestände der Landesbibliothek Coburg gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Schwerpunkte der Sammlungen liegen in Reformation und Renaissance/Humanismus, literarischem Barock, Aufklärung und Theatermaterialien. Die historischen Bestände werden insbesondere durch zeitgemäße Erschließung auch der überregionalen Forschung zur Verfügung gestellt und dem regionalen Publikum in Form von Ausstellungen nahe gebracht.