Ihre Funktion ist scheinbar festgeschrieben: als Träger von Schrift und Bild erfüllen Bücher ihren eigentlichen Sinn. Doch führen manche von ihnen daneben offensichtlich ein interessantes Doppelleben – als Kunstobjekt.
Papiermacher, Kalligraphen, Schriftsetzer und Buchbinder haben ihre handwerklichen und künstlerischen Leistungen stets auch in den Dienst der Buchkunst gestellt. Daneben entdeckten Künstler (Maler, Graphiker) ebenfalls das Buch für sich: statt auf den Inhalt richtet sich ihr Augenmerk dabei auf die äußere Gestaltung. Das Buch ist hier nicht mehr nur Datenträger sondern künstlerisch gestalteter Gegenstand. Es wird als Material nutzbar gemacht und muss als individuelle Leistung des Künstlers betrachtet werden.
Bevorzugt werden buchfremde Materialien wie Holz, Metall, Plexiglas, Stein oder Stoff. Dabei sind das Material, die Farbe und Textur der Oberfläche, die Form und auch manchmal das Ausgreifen in den Raum (Volumen) als Ausdrucksträger zu verstehen.