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Briefeinsichten. Jean Paul und das intellektuelle Milieu in Coburg um 1800

Die Landesbibliothek lädt zum nächsten Vortrag in der Reihe "Das historische Buch" in den Andromedasaal. Am Dienstag, 5. März, ab 18.15 Uhr führt Herr Dr. Salatowsky, Leiter der Bibliothek, anhand der jüngst erhaltenen Privatschenkung von fünf Briefen von und an Jean Paul in die geistigen Debatten der Residenzstadt um die Jahrhundertwende ein. Der Eintritt ist frei.

Um 1800 war in Philosophie, Theologie und Literatur, aber auch in den angrenzenden Wissenschaften vieles im Fluss. Die Aufklärung hatte sich auf breiter Front in Stadt und Land durchgesetzt, auch wenn Bewegungen wie Sturm und Drang oder die Romantik kritische Fragen und Einwände formulierten. Diese Einflüsse lagen auch in Coburg vor. Als Jean Paul (1763–1825) 1803 in die Residenzstadt zog, erhoffte er sich einen intensiveren geistigen Austausch, als er ihn zuletzt in Meinungen erlebt hatte. Schnell lernte er wichtige Personen wie den Staatsmann und Juristen Theodor von Kretschmann (1762–1820), den Philosophen und Bibliotheksdirektor Friedrich Karl Forberg (1770–1848) und den Philosophen, Polizeidirektor und Hofrat Johann Andreas Ortloff (1769–1828) persönlich kennen, die alle die intellektuellen Debatten dieser Zeit in Coburg mitprägten. Der Vortrag rekonstruiert das Netzwerk und lotet die möglichen Themenfelder der Gespräche aus. Worüber wurde diskutiert? Wie lässt sich das intellektuelle Milieu in Coburg beschreiben? Im Anschluss an den Vortrag werden die Originalbriefe ausgestellt.

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